Home

Newsletter (06/2023) Freiflächen-PV und Wasserstoff

Über 230 Bürgerinnen und Bürger aus der Baumberge-Region sind in den Startlöchern. Sie wollen in regenerative Energien investieren. Wir sind bei der Arbeit und auf einem guten Weg.

Wir hoffen sehr, dass wir bald – im Sommer – die ersten Angebote machen können, in Wind- und Solarenergie zu investieren, Bürgerinnen und Bürgern lukrative Beteiligungen anzubieten.

Bei Windkraftanlagen hat in Nottuln Bürgermeister Dr. Thönnes Andeutungen gemacht, dass es bald losgeht. PV-Freiflächenanlagen sind eine neue Entwicklung auch für den Kreis Coesfeld. Auch hier gibt es Positives zu melden.

Also – bitte noch etwas Geduld.

Was können wir melden?

  1. PV-Freiflächenprojekte im Kreis Coesfeld

    Ein Aufruf, Flächen im Kreis Coesfeld für PV-Freiflächenanlagen zur Verfügung zu stellen, wurde in den WN veröffentlicht. Und sofort haben sich Besitzer gemeldet. Nun prüfen wir, ob eine Anlage auf diesen Flächen sinnvoll ist. Die Gemeinde Nottuln will oder hat schon einige Landwirte entlang der Autobahn und entlang der Bahn angesprochen. Havixbeck und Billerbeck haben nur die kleine Bahnstrecke und keine Autobahn, also keine privilegierten Gebiete. Aber die Firma Solarblick, die bei uns vorgetragen hat, plante einige Flächen auf Billerbecker Gebiet.
    Fazit: Wir werben weiter für Agri- und Freiflächen-PV-Anlagen bei den Gemeinden (gemeinsame Werbe-Veranstaltungen; in Arbeit ist eine Veranstaltung mit der Gemeinde Nottuln und eine kreisweite mit MdB Dr. Spallek).  
    Sobald wir erfolgreich sind, melden wir uns bei Ihnen und können dann hoffentlich Beteiligungsangebote machen.

    (Anhang 1:   Pressemitteilung Freiflächenanlagen gesucht. Und Hintergrundinformationen: Drei starke Partner - FairPla.net, Bürgerenergiewerke, Baumberge Energie)

  2. Wasserstoffperspektive für den Kreis Coesfeld

    Geplante Wasserstoffleitungen sollen auch durch den Kreis Coesfeld laufen. Das werden wir weiter beobachten. Schon vor einiger Zeit machten wir den Vorschlag, dass rund um die Autobahn-Abfahrt Nottuln-Appelhülsen ein Wasserstofferzeugungszentrum entstehen könnte. Die Infrastruktur scheint uns dafür günstig zu sein.

    (Anhang 2: Hintergrundinformationen zur Wasserstoffperspektive Kreis Coesfeld. Sitzungsvorlage für den Kreistag COE)

  3. Vortrag „One for the climate“   mit Edgar Boes-Wenner (onefortheclimate.org)

    Immer wieder laden wir Fachleute und Experten zu einem Klima- und Energiethema in unsere Sitzung ein. Alle 14 Tage finden diese online – per Zoom – statt. Termine, Zugang und Tagesordnung finden Sie auf der Homepage der BE. Oft werden die Vorträge mit einem Video dokumentiert.
    Diese können über die Homepage abgerufen werden. Oder Sie abonnieren den Youtube Kanal Baumberge Energie. Auch dort sind die Videovorträge zu finden.

    Edgar Boes-Wenner arbeitet seit einigen Jahren schon an einer vielversprechenden Konzeption, die mehr und mehr auch internationale Beachtung findet. Wir wollen wissen: Was ist das Konzept? „1 % der weltweiten jährlichen Wirtschaftsleistung genügt: Investiert in Erneuerbare Energien, kann der Klimawandel gestoppt werden.“ (Boes-Wenner).

  4. Und zum Schluss ein kleines Video zum Schmunzeln oder auch nicht: Kaufe niemals einen SUV

 


Anhang 1:

Für mehr Freiflächen-Solaranlagen in Bürgerinnen- und Bürgerhand – Genossenschaften starten „BürgerProjektGemeinschaft“

Die Mitmachgemeinschaft Baumberge Energie (BE) und die fairPla.net eG aus Münster suchen ab sofort auch im Kreis Coesfeld Flächenbesitzer und Kommunen, die von der dezentralen Energiewende profitieren und Photovoltaik-Freiflächenanlagen bauen wollen. Dafür hat sich fairPla.net mit sieben weiteren Energiegenossenschaften zu einer „BürgerProjektGemeinschaft“ zusammengeschlossen.

Mit den Projekten soll die regionale Wertschöpfung gestärkt werden.

Als Bürgerinnen und Bürger vor Ort selbst Energie aus erneuerbaren Quellen erzeugen: Dieses Konzept praktiziert fairPla.net seit 16 Jahren erfolgreich als Genossenschaft, und viele wegweisende Pilotprojekte wurden von den Gründungsmitgliedern schon ab 1999 auf den Weg gebracht. Bisher lag der Fokus auf Photovoltaik-Aufdachanlagen, z.B. auf Schul- und Hochschulgebäuden in Münster, Steinfurt, Hamm und Jülich oder auch auf der Anne-Frank-Gesamtschule in Havixbeck. Nun hat sich fairPla.net mit weiteren Genossenschaften aus ganz Deutschland unter dem Dach der Bürgerwerke eG zur BürgerProjektGemeinschaft zusammengeschlossen, um künftig auch Photovoltaik-Freiflächenanlagen zu bauen. Denn auch diese sind nötig, um die Klimaziele im Kreis Coesfeld erreichen zu können.

„Wir wollen die regionale Energiewende in Bürgerinnen- und Bürgerhand voranbringen, weil es nicht egal ist, wem das Energiesystem der Zukunft gehört – einigen wenigen Großinvestoren oder den Menschen in der Region”, erklärt Sabine Terhaar, geschäftsführende Vorständin der fairPla.net eG. Heinz Böer, Ansprechpartner der Baumberge Energie, fügt hinzu: „Wir kennen uns hier in unserer Heimat gut aus und wollen, dass Projekte vorzugsweise mit lokalen Betrieben umgesetzt werden. Außerdem sorgen wir gemeinsam mit fairPla.net dafür, dass sich die Menschen hier beteiligen können.“

Die Genossenschaften der BürgerProjektGemeinschaft sind bereits durch ihre Dachgenossenschaft Bürgerwerke eG miteinander vernetzt. Die Bürgerwerke haben bisher vornehmlich den von den Mitgliedsgenossenschaften erzeugten Ökostrom vermarktet. Nun übernehmen sie auch die Planungsprozesse und -kosten der Projektentwicklung und leisten die Anschubfinanzierung für die BürgerProjektGemeinschaft, die sich in den nächsten Jahren wirtschaftlich selbst tragen soll.

„Zahlreiche Kommunen stehen gerade vor der drängenden Frage, wie sie den steigenden Bedarf an Freiflächen-Solaranlagen mit Rückhalt vor Ort umsetzen können. Unsere Erfahrung der letzten Jahre zeigt, dass solche Projekte gerade dann erfolgreich sind, wenn die Menschen vor Ort sich beteiligen können und die Wertschöpfung in der Region bleibt. Mit der BürgerProjektGemeinschaft unterstützen wir die Umsetzung genau solcher Projekte durch unsere Expertise und Finanzkraft“, erklärt Bürgerwerke-Vorstand Felix Schäfer.

Die BürgerProjektGemeinschaft startet zunächst mit acht Bürgerwerke-Genossenschaften. Weitere Mitgliedsgenossenschaften der Bürgerwerke können sich anschließen und in Zukunft von dem Zusammenschluss profitieren.

Interessierte Flächeneigentümer:innen und Kommunen finden weitere Informationen unter Photovoltaik-Freiflächenanlagen in Bürgerhand oder können sich direkt mit Sabine Terhaar von fairPla.net in Verbindung setzen ( / 0160-97818351). Auch der Nottulner Heinz Böer (BE) leitet Anfragen gerne weiter.


Über fairPla.net:

fairPla.net wurde 2006 in Münster gegründet und betreibt u.a. 23 Photovoltaik-Anlagen, überwiegend in NRW. Über 750 Mitglieder aus 13 Ländern und 4 Kontinenten (darunter 42 Menschen aus Baumberge-Gemeinden) finanzieren parallel auch Energieprojekte in Entwicklungs- und Schwellenländern, die für benachteiligte Menschen verbesserte ökonomische, ökologische und soziale Lebensbedingungen bewirken. So verbindet fairPla.net die Energiewende in Deutschland mit Klimagerechtigkeit weltweit.

Kontakt zu fairPlanet über:

Sabine Terhaar
Vorständin fairPla.net
Tel.: 0160 / 97818351
E-Mail: 

Über die Bürgerwerke:

Die 2013 gegründeten Bürgerwerke sind inzwischen zu Deutschlands größtem Zusammenschluss von über 50.000 Energiebürger:innen sowie mehr als 100 Mitgliedsgenossenschaften angewachsen. Als genossenschaftlicher Ökostromversorger liefern die Bürgerwerke deutschlandweit Bürgerstrom aus Sonnen-, Wind- und Wasserkraft und nachhaltiges BürgerÖkogas.

Kontakt zu den Bürgerwerken über:

Christopher Holzem
Pressesprecher der Bürgerwerke
Tel.: 06221 / 3928925
E-Mail:  

 


Anhang 2:

Hintergrundinformationen zur Wasserstoffperspektive Kreis Coesfeld.

Kreis Coesfeld Sitzungsvorlage Nr. SV-10-0848

Sachdarstellung

Grüner Wasserstoff ist ein zentraler Energieträger für die klimaneutrale Transformation der Wirtschaft für die Bereitstellung von Prozessenergie und für die Mobilität insbesondere im Schwerlast-verkehr. Die Machbarkeitsstudie Wasserstoff für den Kreis Coesfeld aus dem Jahr 2021 kommt zu dem Ergebnis, dass bis 2040 rund ein Drittel des Wasserstoffbedarfs im Kreis Coesfeld aus abgeregeltem Strom aus Windkraft- und PV-Anlagen gewonnen werden kann. Zwei Drittel des Bedarfs werden demnach für eine verlässliche Wasserstoffversorgung importiert werden müssen.

Neben der individuellen energetischen Transformation auf der betrieblichen Ebene bedarf es somit auch des Ausbaus einer geeigneten Infrastruktur, damit der Wasserstoff von den Quellen (Eigener-zeugung und Import) zu den Senken (Unternehmen und Tankstellen) gelangen kann. Die Gastransportnetzbetreiber starten inzwischen die ersten Projekte, um bestehende Pipelinetrassen für den Energieträger Wasserstoff umzunutzen. Mehrere dieser Projekte queren den Kreis Coesfeld in Nord-Süd- und Ost-West-Richtung. Zur Standortsicherung und –stärkung muss es gemeinsames Ziel des Kreises, der Städte und Gemeinden, Zugang zu diesen überregionalen Wasserstoffinfrastrukturen zu bekommen. Um die Versorgungssicherheit der hiesigen Wirtschaft sicherzustellen, müssen bereits in den kommenden Jahren die Netzverknüpfungspunkte und die daran anschließenden Verteilnetze geplant werden. Hierzu haben bereits erste Gespräche mit den Transportnetzbetreibern und den übrigen Netzgesellschaften im Kreis stattgefunden. Die für den Kreis Coesfeld relevanten Planungen der Transportnetzbetreiber und mögliche Wege, Zugänge zu diesen Pipelines zu bekommen, werden in der Sitzung vorgestellt.

Für einen Markthochlauf im Mobilitätssektor bedarf es eines hinreichend dichten Netzes an Wasser-stofftankstellen in der Region. Aktuell verfügt das Münsterland lediglich über eine Tankstelle der Westfalen AG in Münster-Amelsbüren. Weitere Standorte sind jedoch geplant. Über den aktuellen Planungsstand im Kreis Coesfeld und im Münsterland wird ebenfalls in der Sitzung berichtet.

Darüber hinaus soll die Bewerbung als „HyPerformer“ im Förderprogramm HyLand des BMDV vorgestellt werden: Der Kreis Coesfeld bewirbt sich zusammen mit den Kreisen Borken, Steinfurt und Warendorf sowie auf niedersächsischer Seite dem Emsland und der Grafschaft Bentheim als „HyPerformer“. Es handelt sich hierbei um eine Förderung im sogenannten HyLandprogramm des Verkehrs-Ministeriums (BMDV), das auf eine Aktivierung der Wasserstoffmärkte in bestimmten Vorreiter- bzw. Leuchtturmregionen abzielt. Aufbauend auf der in 2022 erstellten Wasserstoff-Potenzialanalyse wird die Bewerbung gerade im Kreis Coesfeld durch etliche Logistiker unterstützt, die parallel zum Aufbau der Tankinfrastruktur ihre Fahrzeugflotten auf Wasserstoff umstellen würden. Das Bild runden mehrere große Industrieunternehmen ab, die Ihren Energiebedarf zu einem möglichst hohen Anteil auf Wasserstoff umstellen wollen (u. a. Fa. Suwelack, Hagemeister, Venneker, Weiling).

Die Fördersumme von 15 Mio. € würde zu gleichen Teilen auf die sechs Kreise aufgeteilt. Die Summe würde durch das MWIKE auf NRW-Seite nochmals um 10 Mio. € aufgestockt, so dass dem Kreis Coes-feld insgesamt ca. 5 Mio. € zur Verfügung stehen würden für eine Tankstelle der Westfalen AG im Süden von Coesfeld und für die Elektrolyse-Anlage der GFC am Standort Coesfeld-Höven zur Produktion von grünem Wasserstoff. Eine Verkündung der HyPerformer könnte bereits Ende April erfolgen. Bis zur endgültigen Freigabe der Mittel würde es aber voraussichtlich bis Anfang 2024 dauern.

Zum Pilotprojekt der GFC an der Deponie Coesfeld-Höven kann folgender Sachstand mitgeteilt werden:

Neben dem HyPerformer gibt es aktuell mehrere Förderaufrufe für Elektrolyseure, an denen die GFC teilnehmen wird. Um die Förderchancen zu erhöhen, wurde dieser Tage eine gemeinsame Bewerbung mit der FH Münster vereinbart. Die von der GFC geplante Elektrolyse mit einer Leistung von 1-2 MW befindet sich bereits in der Genehmigungsphase, so dass nach Genehmigung und Förderzusage mit dem Bau und vielleicht sogar schon dem Betrieb der Anlage in 2024 begonnen werden könnte.